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Vom Fast Food Girl zur Food Prep Queen


by Annika Müller

Eine Wochenplanung, sämtliche Termine, Verabredungen u. a. sinnvoll zu planen und unter einen Hut zu bringen und sich dann auch noch Gedanken darüber zu machen: „Was steht in den nächsten Tagen auf dem Speiseplan?“, ist schon eine Herausforderung. Oft fehlt die Lust, die Zeit oder einfach auch die Ideen, sich mit dem Thema „Vorkochen“ zu beschäftigen. Bis vor einiger Zeit, war es für mich auch undenkbar, mich an den Herd zu stellen und Gerichte für die ganze Woche vorzubereiten. Mittlerweile gehört es zu meinem Wochenende dazu, aber der Weg dahin, hat etwas gedauert. 

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich, in meiner Schulzeit, jeden Morgen mit meinem Dad in der Küche zum ersten „Frühstück“ zusammensaß und wir zwei zuckriges Müsli und Cornflakes löffelten. Die „Pausenbrote“ für die Schule, hatte mein Paps bereits am Vorabend vorbereitet, so dass sie schon fertig im Kühlschrank warteten. Hin und wieder kam auch Obst mit in die Schule, Gemüse aber eher selten. 

Schon nach den ersten beiden Stunden, stellte sich der Hunger ein und meine „Pausenbrote“ hielten dann nicht bis zum Mittag.

Bis Anfang der siebten Klasse, bin ich zum Mittag noch in die Schulkantine gegangen, aber der achten Klasse dann aber nicht mehr. Ab und an besuchte ich den Schulimbissstand. Jedoch war hier die Auswahl eher begrenzt. „Brötchen mit Remouladensauce“ oder „Brötchen mit Frikadelle“ waren ständiges Angebot. 

Meistens hatte ich am frühen Nachmittag wieder einen knurrenden Magen, sodass ich zu Hause sofort die Küche heim- und nach Essbarem durchsuchte. Montags war es nie ein Problem, da gab es meist die Rester vom Sonntag. Spätestens am Dienstag musste ich mir dann allerdings Gedanken machen, wie ich meine Überlebenschancen sichere.

Meine ersten Koch- und Backversuche waren nicht sonderlich von Erfolg gekrönt. 

Einmal vergaßen mein Cousin und ich, dass die Kartoffelsuppe auf dem Herd. Es dauerte nicht lange, da wurden wir von grauen Wolken, die durch die Wohnung flogen und einem unangenehmen Geruch daran erinnert, dass wohl irgendetwas in der Küche schiefgelaufen sei. Sofort riss ich sämtliche Fenster auf, um die Wolken und den Geruch zu vertreiben, während mein Cousin die Suppe samt Topf im Müllcontainer entsorgte. Innerlich hegte ich zwar die leise Hoffnung, dass meine Ma nichts mitbekommen würde, aber die Aktion „Kartoffelsuppe“ fand im Winter statt, es herrschten, nach dem Fensteraufreißen, in der Wohnung arktische Temperaturen und außerdem war der Kochtopfbestand geschrumpft; es konnte einfach nicht unbemerkt bleiben.

Mein erster Backversuch, ein einfacher Rührkuchen, war ebenfalls nicht sonderlich erfolgreich. Lt. Rezept bräuchte ich „150 g Zucker, 150 g Mehl und Salz“. Klare deutliche Worte. Konnte also nicht schwer werden, von allem 150 g, das ließe sich machen. Zucker und Mehl waren fix gefunden, aber Salz war das Problem. Mein Blick in den Salztopf verriet mir, dass dort offensichtlich nicht mehr genügend Salz vorhanden war. Also suchte ich sämtliche Salzsteuer zusammen. Aber leider kam ich nicht auf 150 g Salz. Zum Glück hatten wir eine liebe Nachbarin, die mir das fehlende Salz freundlicherweise zur Verfügung stellte. Ein wenig verdutzt sah sie mich schon an und offensichtlich grübelte sie insgeheim, wozu ich wohl so viel Salz zum Backen bräuchte. Über ihren verwunderten Gesichtsausdruck hatte ich mir keine weiteren Gedanken gemacht und bin freudestrahlend mit dem Salz abgezogen. Ich war überglücklich, dass der Kuchen so gut gelungen war, er duftete toll und sah auch super aus. Nur essen konnte man ihn nicht, er schmeckte grauenvoll. Beim Sonntagsfrühstück stellten wir fest, dass kein Salz mehr zum Ei im Hause war. Mein Paps meinte locker: „Wir könnten doch ein Stück Kuchen dazu essen.“ Haben wir aber nicht getan.

Während meiner Schulzeit gab es essenstechnisch in der Woche zwei Möglichkeiten: Schnitte mit Belag oder Fertigspeisen. Diese gab es in verschiedenen Varianten z. B. Dosen- oder Tütensuppen, TK-Gerichte oder Pizzabaguettes. Damals war für mich entscheidend, dass ich mit wenig Aufwand schnell etwas Essbares zubereiten konnte. Später habe ich mich dann an „Nudeln mit Tomatensoße“ herangewagt, wobei meine Soßen sehr lecker geschmeckt und immer ein bisschen anderes waren.

Gesunde Ernährung und Gerichte vorkochen, waren zu meiner Kind- und Schulzeit nicht so thematisiert wie heute.

Mit zunehmendem Alter interessierte ich mich mehr und mehr für das Thema Ernährung. Sah mir dazu Shows im Fernsehen an und las Artikel in unserer Fernsehzeitung darüber. Manche Seiten schnitt ich aus und machte mir dazu Notizen. Beim Wochenendeinkauf mit meiner Ma, hatte ich dann häufig meinen eigenen Einkaufszettel dabei. Am Gemüsestand erklärte ich ihr, warum man die Paprika aus Spanien nicht kaufen sollte und warum Erdbeeren im Januar auch nicht so toll sind. Ich glaube, ich bin ihr an mancher Stelle damit ganz schön auf die Nerven gegangen.

Während und nach meiner Ausbildung zur Hotelfachfrau habe ich in verschiedenen Hotels gearbeitet, die alle eine Mitarbeiterkantine mit festgeschriebenen Gerichten, zu den jeweiligen Mahlzeiten hatten. Die einzige Wahlmöglichkeit war „esse ich oder esse ich nicht.“ Letztendlich bin ich aber dreimal am Tag in die Kantine gegangen, um so Geld zu sparen. Daher blieb der Kühlschrank immer leer. 

Hier habe ich schon versucht, darauf zu achten, ob es nicht gesündere Alternativen zu Pommes und Ketchup gibt z. B. Salat, Olivenöl u.a. An manchen Tagen ließen sich aber die guten Vorsätze nicht umsetzen.

Die Erkenntnis, wie viel Ernährung ausmacht, kam mir erst sehr viel später. 

Seit vier Jahren koche ich meine Gerichte vor. Mein Tagesablauf ließ es einfach nicht zu, dann noch etwas zu kochen, sobald ich am Abend wieder in meiner Wohnung war und Fast Food kam und kommt für mich nicht mehr in Frage. In den letzten Jahren bin ich oft erst gegen 21:00 Uhr nach Haus gekommen, und um diese Uhrzeit fehlte mir dann wirklich jegliche Motivation, mich noch an den Herd zu stellen. So habe ich angefangen, Gerichte vorzukochen, umso immer ein Mittagessen zu haben.

Oft koche ich meine Gerichte am Wochenende, mit denen ich bis Mittwoch hinkomme. Am Mittwochabend nehme ich mir dann Zeit, um kleinere Portionen für Donnerstag und Freitag vorzubereiten. Gelegentlich habe ich von meinen vorgekochten Gerichten noch eine Abendmahlzeit, aber hauptsächlich gibt es zum Abend Salat mit Fisch oder Fleisch und dazu selbstgebackenes Brot. 

Bis zum nächsten Samstag bin ich mit meinen Überlegungen hinsichtlich des „Vorkochens“ durch, habe einen Plan und starte den Einkauf. Innerhalb der Woche kaufe ich nur noch selten ein. Meist dann, wenn ich am Mittwoch noch etwas vorkochen möchte.

Das vorgekochtes Gericht, fülle ich in eine Box / Container so dass ich es bequem zur Arbeit transportieren kann. Wenn ich zum Mittag meine Box hervorhole, werfen mir meine Kollegen häufig neidische Blicke zu und sind immer sehr daran interessiert zu erfahren, was denn wohl heute auf meinem Speiseplan steht, ob ich ihnen nicht etwas mitbringen könnte oder ob ich das Rezept rausrücke. Die wenigsten machen sich die Mühe, sich abends oder vielleicht am Wochenende in die Küche zu stellen und vorzukochen. Für mich ist das inzwischen völlig normal und gehört zu meinem Alltag. Aber wenn ich mich so auf meiner Arbeit umschaue, Gespräche mit Freunden, Familie und Bekannten führe, weiß ich, dass es nicht normal ist. Viele meiner Kollegen haben nichts zum Mittag dabei, sie fahren in ihrer Pause zum Supermarkt, holen sich Brötchen mit Aufschnitt, Tomaten und Avocado oder bestellen sich eine Pizza. Mindestens zweimal pro Woche steht der Pizzaservice vor unserer Bürotür. 

Für mich ist Kochen keine Leidenschaft, hauptsächlich Mittel zum Zweck, umso in meinem stressigen Alltag und innerhalb der Woche, an gesunde Mahlzeiten zu kommen. Dafür nehme ich mir am Wochenende ein bis zwei Stunden, um mir gesunde Gerichte vorzukochen. In gewisser Weise erspart es mir so Mühe, jeden Tag neu zu überlegen, was ich zum Mittag essen kann. 

Das häufigste Argument von Freunden und Kollegen ist: „Ich habe dafür keine Zeit!“ Klar, an manchen Wochenenden hat man etwas vor, ist im Urlaub und manchmal hat man vielleicht einfach wirklich mal keine Zeit. Aber an vielen Wochenenden, könnte man sich die Zeit nehmen, wenn man es möchte. Schlussendlich ist das Vorkochen wie so vieles im Leben nicht eine Frage der Zeit, sondern eine Frage der inneren Einstellung. Und es ist wirklich nicht schwer leckere Gerichte vorzukochen. 

Versuche es doch einmal mal selbst.

 


Zuletzt geändert am19.01.2021um21:08

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